Alles in allem vermittelt der ideale Schäferhund dem Betrachter ein Bild von Kraft, Intelligenz und Wendigkeit, bei dem alle Proportionen stimmen und nirgends zuviel oder zu wenig ist.
Keine Frage, daß kein anderer Hund derartige Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten mitbringt: egal, ob als Schutzhund, Diensthund, Rettungshund oder Blindenführhund oder einfach als Freund der Familie – der Deutsche Schäferhund wird seiner jeweiligen Bestimmung zu 100% gerecht!
Der Diensthund
Das Überwinden von Hindernissen, wie Feuer und Raucheinwirkung, Kriechtunnel, schwankende Bohlen, Leitern und Trümmer stellt für den Deutschen Schäferhund kein Problem dar. Beim Abspüren eines Schnee- oder Trümmerfeldes zeigt der unangeleinte Hund durch Kratzen und Bellen an – auch wenn sich Personen bis in 3 Meter Tiefe befinden!
„Der stets verwendungsbereite Hund gehört an des Gendarmen Seite bei tag und Nacht....“ – dies schrieb der königlich preußische Rittmeister Max von Stephanitz 1902 in seinem Buch „Der Deutsche Schäferhund als Diensthund“. Aber wer hätte 1902 daran gedacht, daß Hunde im Auffinden von Rauschgiften aller art, Sprengstoff, Waffen, Munition, Menschen und Leichen verwendet würden?
Zur Bekämpfung von immer raffinierter arbeitenden Straftätern ist der spezielle Einsatz der Diensthunde mit ihrem ausgeprägten Wahrnehmungs-, Geruchs- und Hörvermögen, ihrer Wendigkeit, Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit und ihrer „gezügelten“ Wehrhaftigkeit ein nicht mehr wegzudenkendes Hilfsmittel. Auch zum Schutz von Personen des öffentlichen Lebens wird der Deutsche Schäferhund eingesetzt. Bei den Einsatzzentralen liegen Listen über Spezialhunde auf, die dort schnellstmöglich angefordert werden können. Alle Hunde sind flugtauglich, dadurch ist ein schneller Transport an den Einsatzort jeder Zeit möglich.
Weltweit ist der Deutsche Schäferhund mit einem Anteil von über 90% bei den Diensthunden der Diensthund Nr. 1 und hat den Ruf „Helfer der Menschen“ zu sein.
Der Fährtenhund
Vorraussetzung für diese Spezialdisziplin ist die bestandene Begleithund – Prüfung und die Veranlagung zur Spurensuche, die durch intensives Training gefördert und zu Höchstleistungen entwickelt werden kann. In der Fährtenhundeprüfung (FH1 und FH2) muß der Hund seine Fährtensicherheit auf einer 1000 bis 4000 Schritt langen und mindestens drei Stunden alten Fremdfährte beweisen und hierbei noch vier Gebrauchsgegenstände aufspüren.
Eine Spezialausbildung, für die der Deutsche Schäferhund bestens geeignet ist. Sein Einsatz als Diensthund in der Drogenfahndung stellt sein außergewöhnliches Talent für diese schwierige Aufgabe täglich unter Beweis.
Der Hütehund
Gerade in der heutigen zeit des rasanten technischen Fortschritts und tiefgreifenden wirtschaftlichen Wandels wächst bei vielen Menschen die Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit. Tief verwurzelt in der Menschheitsgeschichte ist es deshalb auch heute noch ein erhebender Anblick, den Schäfer mit seinem Hund und der Herde friedlich dahinziehen zu sehen. Der Schäferhund als charakterfester, gehorsamer und gelehriger Hütehund wird vom SV nicht nur aus Traditionsbewußtsein gefördert. Der Verein für Deutsche Schäferhunde sicher sich hiermit auch die wertvollen Erbanlagen der Hütehunde, die in manch anderen Rassehundvereinen verlorengegangen sind.
Leistungshüten bis hin zu Bundesleistungshüten sind inzwischen sehr populäre Veranstaltungen, die viele Manschen in ihren Bann ziehen. Im Vordergrund stehen dabei die Technik des Hütens, der Umgang des Schäfers mit dem Hund und der Herde. Schäferhunde, die bei der Herde Dienst tun, werden immer wieder wegen ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die auf der Grundlage langjähriger Ausbildungserfahrung der Schäfer basieren, bewundert.
Der Blindenführhund
Der Blindenführhund hat die Aufgabe, blinden Menschen Hilfe zu leisten. Er begleitet sie auf ihren Spaziergängen, auf ihrem Weg vom Wohnort zum Arbeitsplatz, und er beschütz sie auch. Die Ausbildung der Hunde ist intensiv und dauert oft acht bis zwölf Monate. Spezielle Blindenführhundeschulen sind dafür eingerichtet. Als Blindenführhunde werden hauptsächlich Hündinnen ausgebildet, die starke Nerven haben. Kernpunkt der Ausbildung ist, Führer und Hund aneinander zu gewöhnen. Der blinde Mensch muß mit „seinem“ Hund vertraut werden, damit er sich auf ihn verlassen kann.